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Beschluss des Landesparteitages vom 14.05.2022

14.05.2022

Beschluss A 15 – MÄNNER UNTERRICHTEN NICHT? FÜR EIN INKLUSIVES SCHULSYSTEM, DAS ALLE MITNIMMT!

Wir bekennen uns zum Ziel, den Anteil der absoluten Bildungsverlier:innen (also Menschen, die die Schule ohne Abschluss verlassen) in den nächsten Jahren mindestens zu halbieren. Dafür brauchen wir eine grundlegende Verbesserung der Lebensverhältnisse in besonders betroffenen Stadtteilen, um Problemlagen abzumildern und die Rahmenbedingungen der Schüler:innen zu verbessern. Dies lässt sich nur durch gezielte sozialpolitische Maßnahmen und eine linke Stadtentwicklung bewerkstelligen. In der Bildungspolitik benötigen wird darüber hinaus eine geschlechtersensible Herangehensweise: Unsere Schulen sollen ein diverses und modernes Bild von Männlichkeit vermitteln – mit genug Männern, die dieses Bild vorleben können. Realistische Bilder von Männlichkeit lassen sich nicht einfach über einen Bildungsplan vermitteln. Wir wollen einen höheren Anteil von männlichen Lehrkräften erreichen und darüber hin-aus grundsätzlich mehr Diversität im Lehramt fördern.

Die Abwesenheit von männlichen Vorbildern im Bildungswesen und generell im gesamten Care-Bereich führt zu einem Teufelskreis, da die diese Berufe so erst recht als “Frauenberufe” gesehen werden. Diesen gilt es, durch gezielte Maßnahmen zu durchbrechen, um auch in diesem Bereich Geschlechtergerechtigkeit herzustellen.

Deshalb fordern wir:

  • Gemeinsam mit den Schulen sollen diversitätsorientierte Steuerungsinstrumente (bezogen auf Geschlecht, Herkunft, Sprache etc.) für Personalentwicklung konzipiert werden, die insbesondere das Ziel eines ausgeglichenen Geschlechterverhältnis berücksichtigen. Es sollen klare Diversitätsziele gesetzt werden, deren (Nicht-)Erreichen nach einem vorher klar bestimmten Zeitraum geprüft wird. Die Gründe für das Nicht-Erreichen dieser Ziele müssen ausreichend evaluiert werden, um ggf. die Ziele anzupassen.
  • Eine umfassende Kampagne, mit dem Ziel mehr Männer für Berufe im Bildungsbereich zu gewinnen. Insbesondere müssen neue Lehrer und männliche Fachkräfte in Kitas gewonnen werden.
  • Gerade bei der Zulassung zum Grundschullehramtsstudium müssen verstärkt nicht benotete Qualifikationen (z. B. Erfahrung bei der Betreuung von Kindern/Jugendlichen, Herkunft, Sprache etc.) berücksichtigt werden.

Dies soll begleitet werden durch geschlechtersensible Bildungsangebote, die die Unterschiede von Jungen und Mädchen anerkennen und mit diesen Unterschieden arbeiten